Donnerstag, 23. Juli 2015

[Urlaub] Falkensteiner - Bad Waltersdorf

Anfang des Monats hatte ich mir ja eine Auszeit gegönnt, die auch einen Hintergrund hatte: Wir haben geurlaubt. Schon wieder. Inländisch dieses Mal. Die Steiermark wird nicht umsonst die Toskana von Österreich genannt: Malerisch schmiegt sich Weinhügel an Weinhügel in die Landschaft. Genau das, was ich gern mag, um die Seele baumeln zu lassen.

Jetzt haben wir aber so sehr mit der Seele gebaumelt, dass es kaum zu glauben ist: Es kam nämlich eine Einladung vom Hotel Falkensteiner in Bad Waltersdorf. Nicht: Schreib über uns, dann laden wir dich auch ein. Einfach nur so. Fast zu schön um wahr zu sein! Es war aber tatsächlich real.

Nie war ich so sicher, dass das etwas ist, über das ich unbedingt schreiben MUSS wie in diesem Urlaub: Wir wurden wirklich auf Händen getragen! Das Foto oben zeigt meinen Blick von der gemütlichen Liege am Pool in Richtung Bar und Hotelzimmer: So würde ich gern öfter meinen Tag verbringen, mit Blick auf Palmen, von denen ich weiß, dass ich ein paar Stunden später dort einen Drink einnehmen werde. Die Architektur finde ich überhaupt spannend: viel Holz und Glas, wunderbar!

Das hier war mein morgendliches Muss: Wir haben extra den Wecker gestellt, um gleich in der Früh einige Längen zu schwimmen. Der Pool hat uns um diese Tageszeit meistens ganz allein gehört. Das war Luxus pur! Und ehrlich gesagt sind wir bei 35 Grad auch die meiste Zeit des Tages in den Seilen gehängt und haben uns rund um den Pool herumgetrieben. Was heißt "den" Pool! Es gibt natürlich eine Pool-Landschaft drinnen und draußen, unterschiedlich warm und auch mit so genialen Sachen wie zum Beispiel Sprudelliegen. Die ganz Tapferen waren sogar in der Sauna - schon wieder ein Verschreiber: Natürlich gibt es viele verschiedene und nicht nur eine einzige Sauna.

Der Blick vom Balkon unserer Junior Suite (ja richtig, nicht einfach ein Zimmer) auf die Terrasse des Speisesaals und schon wieder soooo viel Landschaft. Mit Schafen übrigens. Wohlfühlschafen, die den ganzen Tag auf der Wiese verbrachten. So in die Landschaft schauen hat fast therapeutisch erholsame Wirkung, habe ich festgestellt.

Weil ich den Oleander gar so schön fand, hat uns der Herr Ober einen Tisch ganz nah für die Tage dort reserviert. Palmen und Oleander - doch ein kleines Stück Toskana! Aber ich bin sicher, dass ich mich im Falkensteiner wohler gefühlt habe.

Womit wir nun beim Hauptthema dieses Blogs gelandet wären, beim Essen und Trinken.

Eine große Freude war zu sehen, dass es tatsächlich eine Wasserkarte gab! Natürlich gab es auch eine Weinkarte, aber so etwas ist ja schon fast der Normalfall. Dass man hingegen an die Nicht-Weintrinker denkt, das freut mich halt besonders.

Ich kenne es von vielen Bloggerveranstaltungen, dass es Gruppenführungen durch Küchen gibt, aber das hier war schon wieder was Besonderes, denn ich bekam vom Küchenchef Martin Maierhofer nur für mich eine Führung. Erstaunlich ist, dass sowohl Küche als auch Mannschaft im Falkensteiner nicht riesig bemessen sind. Bei 180 Zimmern und externen Gästen, dazu täglich wechselnde Kuchen beim Nachmittagsbuffet, da hätte ich eigentlich mit mehr gerechnet. Umso größer mein Lob an diese Mannschaft!

Das da ist der Kräutergarten des Hotels. Die Hochbeete und eine Kräuterspirale werden von der Küchencrew nicht nur regelmäßig beerntet, sondern auch gehegt und gepflegt.

Es gibt auch noch einen Naschgarten am Hotel mit vielen verschiedenen Beeren, in dem sich nicht nur die Küche bedient, sondern wo sich auch die Hotelgäste einmal quer durchnaschen können.

Auch sonst wird in der Küche Regionalität groß geschrieben: Täglich steht am Ende der Karte eine Liste der Produzenten, von denen die Lebensmittel stammen. Hier ein kleiner Einblick.

Und nun geht es an ein Menü, wie wir es in großer Abwechslung täglich genießen durften. Eigentlich hätte es noch viel mehr gegeben, aber aus Hosenspannungsgründen haben wir immer mindestens einen Gang ausfallen lassen.

Als Starter gab es immer diverse Aufstriche, hier zum Beispiel Schinken-Kren-Aufstrich, oder Butter pur. Dazu gab es eine eigene Salzbar mit sehr viel Auswahl. Normalerweise habe ich es ja nicht so extrem mit den verschiedenen Salzen, aber diese Auswahl hat sogar mir ein Staunen abgerungen.

Cassolette vom Milchkalb mit Ofenparadeiser

Cassolette musste ich erst nachschlagen, denn das kannte ich nicht. Es ist eigentlich die Bezeichnung für das kleine Schälchen, gefüllt mit einem Ragout, in diesem Fall vom Milchkalb, bedeckt mit einer Duchessemasse, die dann gratiniert wird. Sehr stimmig!



Täglich gab es mehrere Suppen zur Auswahl, wobei das der Gang war, den ich meistens ausgelassen habe. Aber wie ich schon geschrieben habe: Grund waren sicher nicht die Suppen, sondern der Hosenbund.

Es hätte auch noch ein beachtliches Salat- und Antipastibuffet gegeben, aber auch das war etwas, das ich immer ausgelassen habe - wobei mir schon klar ist, dass Salat das ist, was den Hosenbund am wenigsten zum Spannen bringt, aber die anderen Sachen waren halt gar so köstlich!







Zum Hauptgang gab es immer Fleisch, Fisch oder Vegetarisches zur Auswahl.

Auf dem Foto zu sehen Seehecht mit blauen Erdäpfeln, in Julienne geschnittene Erbsenschoten, ein bissl versteckt noch Karotten und ein Weinschaumsößchen.













Der Fleischgang: Schweinsmedaillons mit Grammelkrusterl, Kräuterseitling, Broccoli und Liebstöcklrisotto.

Bitte der Risotto war gut! Ich bin ja immer noch so in der Steinzeit und geb Liebstöckl am liebsten in die Suppe, aber die Variante mit dem Maggikraut im Risotto muss ich unbedingt einmal nachbauen.

Das Dessert war niemals einfach ein Stück Kuchen, sondern es waren immer etliche Komponenten am Teller. Hier Melonensalat mit Granatapfelkernen, Gartenheidelbeeren (die aus dem eigenen Naschgarten) und Minze (aus dem eigenen Hochbeet), im Glas Limetten-Erdbeercreme, dazu eine Kugel Karamelleis.

Wovon ich nur ganz schwer die Finger lassen kann: Käse

Lauter wunderbare heimische Käse, dazu Trauben und verschiedene Senfsaucen - Quittensenf, Feigensenf und Marillensenf. Letzterer hat mich so begeistert, dass ich ihn in der Zwischenzeit nachgebaut habe - Rezept folgt!


Es bleibt mir eigentlich nicht viel mehr zu sagen. Wir haben den Urlaub in vollen Zügen genossen, wurden auf Händen getragen und wollten eigentlich auf eigene Kosten verlängern, aber: ausgebucht! Ein Thermenhotel im Hochsommer! Und das war nicht einfach so dahingesagt, um uns loszuwerden, denn wir haben ja gesehen, wie es da gewuselt hat vor Menschen. Es ist aber auch kein Wunder, denn ein Golfplatz direkt beim Hotel zieht natürlich auch im Sommer viele Gäste an.


Und noch dazu ist die Steiermark ein Land, wo es auch viel anzuschauen gibt. Zum Blog passend kommen ein paar kulinarische Ausflugstipps. Ich werde zu einzelnen Links noch Genaueres schreiben, aber das wird sich bis zum Winter hin verteilen - hätte ich es mir beim Falkensteiner nicht gar so gut gehen lassen, sondern hätte brav jeden Tag gepostet, dann wäre das schon erledigt. Aber es war so toll, sich einmal einfach nur zu entspannen. Wir sind sicher: Wir kommen wieder!


Manufaktur Gölles - Essig und Brände

Zotter-Schokoladen

Fromagerie zur Riegersburg

Labonca









Ölmühle Fandler



Wie fast immer mein Urlaubsabschlussfoto, meine Schlapfen, die mich seit 2009 wacker durch viele Urlaube begleitet haben. Weil jemand gefragt hat: Gekauft habe ich sie in South Carolina, Myrtle Beach. Also nicht so leicht nachzukaufen. Sorry! Mit einer anderen Quelle kann ich nicht dienen.


Ein ganz besonderes Dankeschön an Thomas Pompernigg von Weinurlaub, der diesen Urlaub möglich gemacht hat!

12 Kommentare :

  1. Das sieht sowas von großartig aus! Hab den Link direkt man in meinen Urlaub-Ordner geschoben :)
    Und der Urlaub ist Dir sowas von gegönnt ♥

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    1. Also wenn es euch einmal nach Österreich verschlägt, dann solltet ihr die Steiermark einplanen. So ein schönes Stück Österreich! ♥

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  2. Ich war lang nicht mehr da, vor ein paar Jahren dafür gleich zweimal hintereinander..leider will mein Mann nicht solche Urlaube..und meine Freundinnen, die früher mitwaren, fallen aus verschiedenen Gründen leider aus.
    Aber wenn ich die bekannten Bilder sehe, seufz.
    Ich habe übrigens dort einen Orangen Senf für Käse kennengelernt, der seitdem fast immer im Haus ist :-)
    lg. Sina

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    1. Bei uns war es ja auch schon das zweite Mal, dass wir dort waren. Und jederzeit wieder würde ich hinfahren.
      Das mit dem Senf find ich lustig, dass du genau wie ich dort mit einem Fruchtsenf angefixt wurdest.

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  3. Liebe Susi,
    ahhh, meine Frage hat sich damit erübrigt. Ich freue mich für dich mit!
    Einen erfrischenden Gewitterwindgruß
    Elisabeth

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    1. Danke dir! Auch für den gewittrigen Gruß.

      Schönes Wochenende wünsch ich dir, liebe Elisabeth!

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  4. Oh, das sieht aber sehr geruhsam aus. Ein Thermenhotel im Sommer war aber bisher für mich eigentlich keine Kombination, die mir in den Sinn gekommen wäre, es scheint aber zu passen! Die Steiermark steht schon länger auf meiner to-do Liste, ich bin schon auf die weiteren Berichte gespannt.

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    1. Ja, ja, Therme im Sommer geht super! Überhaupt diese da. ;)

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  5. Sehr schön, das Alles, und auch noch mit Wasser, das fehlt mir hier grade sehr. Hach, Urlaub ist doch was feines. Und deine Schlappen- grandios!

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    1. Danke! :)
      Mir fehlt der ganze Urlaub gerade schon wieder sehr. Ich könnte ohne Probleme schon wieder hinfahren.

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  6. Käme ich nicht gerade aus Nordfriesland aus der Sommerfrische, so wäre ich jetzt glatt mehr als ein kleines bisschen neidisch. ;-)
    Das tönt einfach nur herrlich und so kann ich mich einfach für euch freuen! :-)

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    1. Nordfriesland! Das ist sicher auch wunderbar. Dort war ich noch nie, obwohl es mich sehr reizen würde.
      Ich find es schön, dass du dich mit mir freust. Danke. :)

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