Donnerstag, 30. April 2015

Zuckererbsen-Slaw

Hier kommt das von meiner Leserin Kathrin gewünschte Rezept aus dem Kochbuch The Art of Simple Food. Wie die Rezepte im Kochbuch ist auch dieses einfach, leicht nachzumachen und die Kombination ist überzeugend. Die wenige Arbeit kann man auch noch teilen, das heißt, man kann das Blanchieren der Zuckerschoten irgendwann vorher machen, nur die Vinaigrette sollte man erst im letzten Moment über die Schoten geben, damit sie ihre schön grüne Farbe nicht gegen ein unansehnliches Grüngrau eintauschen.


350 g Zuckerschoten putzen, also den Blütenansatz kappen, wenn nötig die seitlichen Fäden abziehen. Kurz (weniger als 1 Minute) in kochendes Wasser geben. Ich habe die Schoten mit Eiswasser abgeschreckt, im Kochbuch werden sie lediglich auf einem Teller zum Abkühlen ausgebreitet, also scheint das zu reichen, um die Farbe zu erhalten. Bei mir war das so eine automatische Erbsen-Immermach-Sache mit dem Abschrecken, dass mir das einfach passiert ist. Wenn die Schoten ausgekühlt sind, schneidet man sie schräg in Streifen.
4 Radieschen in dünne Scheiben schneiden - am besten hobeln,  dann werden die Scheibchen gleichmäßig.
Vinaigrette aus der abgeriebenen Schale einer halben Bio-Zitrone, 1 EL Zitronensaft, 1 TL Weinessig (rot oder weiß), Salz und frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer gut mischen. Dazu kommen 1 EL grob gehackter Kerbel oder Minze und 1 EL in feinste Streifen geschnittene Petersilie.
Alles vermischen, sofort servieren.


Bei der Vinaigrette dachte ich, da fehlt sicher Öl, habe den Salat aber genau so nachgemacht und muss sagen, da geht einem nichts ab! Der Salat ist wunderbar erfrischend, also ein wunderbarer Frühsommersalat.
Als Variante wird noch angeführt, man kann eine Karotte in dünne Scheiben und dann in feine Streifchen schneiden, 1 Minute blanchieren, zu Erbsen und Radieschen geben.

Dass ich Text und Zutatenliste nicht extra geschrieben habe, ist Absicht: Genau so wird das bei vielen Rezepten im Buch gehandhabt.

Dienstag, 28. April 2015

[Buchbesprechung] The Art of Simple Food - Rezepte und Glück aus dem Küchengarten

Es gibt nur sehr wenige Kochbücher, die ich für verzichtbar halte. Die meisten sind gut, ich kann aus fast allen noch etwas lernen, sie sind schön anzuschauen. Und dann gibt es noch die Perlen, die nimmt man in die Hand und kann sie nicht mehr weglegen. So geschehen bei dem Buch The Art of Simple Food von Alice Waters.

Jedenfalls ich hatte gerade die Post aufgemacht, setzte mich hin, um das angekommene Buch durchzublättern, nahm ein Stück aussortierter Post, steckte es als Erinnerung in das Buch, ein paar Seiten später schon wieder ein Blatt Papier, das ins Buch wanderte, irgendwann hatte ich alle unbrauchbare Post aufgebraucht und ich begann, die Zettelchen in Stückerln zu reißen. Ich war so im Bann, dass ich die Zeit übersehen habe. Als ich dann kein Fetzerl Papier mehr zur Hand hatte, fiel mir auf, wie lange ich da nun bei dem Buch gesessen hatte!
Hier auf dem Foto fehlen schon etliche meiner Zettelchen, weil ich so viel nachgekocht habe aus dem Buch.




Ich muss zuerst ein paar der Gerichte, die ich gekocht habe, kurz beschreiben:



Topinambur-Fenchel-Suppe
Der Trick an dieser Suppe ist, dass der Fenchel erst am Ende der Garzeit dazugegeben wird. Dadurch, dass der Fenchel nur 4 min. gart, hat man noch den vollen Fenchelgeschmack. Eine wunderbare Suppe, in der ich meine letzten, winzigen Balkonien-Topinambur-Knöllchen verarbeiten konnte.

Rote Linsen-Dal mit Kohlrabi
Für mich neu war, dass man in der indischen Küche viel mit Kohlrabi arbeitet - das finde ich an dem Buch sehr sympathisch, dass solche kleinen Hinweise immer wieder zu finden sind. Wenn man in der Küche eines bestimmten Landes nicht so firm ist wie ich bei der indischen, wird auch dazu geraten, was man am besten zu dem Gericht isst.

Sehr fein war die Gewürzmischung aus Senfsamen, Korianderkörnern und Kreuzkümmel, die man am Ende der Garzeit über die Suppe gibt.


Indische Karotten-Raita
Die passt sehr gut zu dem eben erwähnten Linsen-Gericht. Ich bemühe mich immer sehr, wenn ich für eine Kochbuchrezension koche, die originalen Zutaten zu verwenden und genau nach Rezept vorzugehen, um eben wirklich austesten zu können, wie das Rezept schmeckt und ob die Anleitung stimmt. Hier konnte ich trotz langem Suchen das Korianderkraut, das in die Raita gehört, nicht finden. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass diese Raita auch ohne Koriander mit dem feinen Königskümmel drinnen zu unseren Favoriten gehört, die immer wieder auf den Tisch kommen.

Rucola-Pesto
Für den Winter, wenn es kein Basilikum gibt, ist Rucola ein köstlicher Ersatz im Pesto. Mit gerösteten Walnüssen wird gleich noch eine einheimische Zutat verwendet. Das Pesto musste ich natürlich gleich verkosten, daher ist es auf dem Foto auf einem Stück Brot zu sehen. Macht sich sehr gut als Brotaufstrich, sehr gut zu Spaghetti und auch sehr gut als Würzpaste.



Zuckererbsen-Slaw
Auf die Idee, aus Zuckererbsen einen Salat zu machen, bin ich noch nie gekommen. Hat aber sehr gut gepasst und mit den vielen Kräutern und der Zitronenschale drinnen, dazu die knackigen Radieschenscheiben - köstlich!










Fenchel-Zitronen-Relish
Ein ganz feines und frisches Relish ist das geworden! Einerseits ein bissi Salat, andererseits sehr würzig. Wird ganz sicher in der Grillsaison öfter zum Einsatz kommen. Zu Fisch, Meeresfrüchten und hellem Fleisch passt das sicher sehr gut.

Das Rezept kann man schon bei Bushi nachlesen: click





Karottenlocken
Als ich die Anleitung zu den Karottenlocken las, musste ich ein bissi lächeln, da ich vorher diesen Artikel gelesen hatte. Alice Waters schreibt nämlich, sie gab ihrer Tochter gern in die Schule Karottenlocken und ein Gläschen Vinaigrette mit, was diese immer sehr gemocht hatte. Das erinnerte mich an das Foodbloggermama-Znüni im Artikel ...Ich hatte mich hier schon an Karottenlocken versucht und war kläglich gescheitert. Dieses Mal haben sich die Karotten tatsächlich großteils brav eingeringelt, Alice Waters legt sie aber auch eine Stunde in Eiswasser, bei dem von mir versuchten Rezept waren es nun 20 Minuten.
Wie es geht? Einfach mit dem Sparschäler die Karotten in dünne Streifen schneiden, in Eiswasser legen und nach einer Stunde nach Lust und Laune marinieren, hier gemischt mit Salaten von Balkonien - wie sich das so gehört natürlich aus eigenem Anbau, wie Alice Waters das auch macht. Nur hat sie ein bissi mehr Platz für ihr Gemüse, denke ich mal.


Hummus mit Salzzitrone
Was das Spezielle an diesem Hummus ist, steht schon im Namen: Salzzitrone. Sie gibt dem Hummus einen wunderbaren Frischekick, zusätzlich noch relativ viel Zitronensaft und schon hat man ein Hummus ganz nach meinem Geschmack!

In Salz eingelegte Kumquats
Dazu kann ich eigentlich noch nichts sagen, da ich die Kumquats ganz frisch eingelegt habe und sie noch durchziehen müssen.
Zu machen sind sie ganz einfach: Kumquats waschen und abtrocknen. Jede Frucht mit zwei Schnitten einschneiden, in jeden Schnitt Salz streuen. Am Boden eines Glases 1 cm Meersalz streuen, die eingesalzenen Kumquats dicht in das Glas quetschen - man soll die Früchte drücken, damit ein wenig Saft austritt. Dann kommt frisch gepresster Zitronensaft dazu, oben drauf wieder 1 cm Meersalz. Das Glas lässt man anfangs bei Zimmertemperatur stehen, dann kommt es in den Kühlschrank und zieht dort weiter durch.
Ich bin schon ärgstens gespannt, wie diese Kunmquats schmecken werden! Erwarten tu ich mir jedenfalls eine Menge.



Zur Autorin: Alice Waters ist Vizepräsidentin von Slow Food (Vorwort im Buch von Carlo Petrini, Gründer von Slow Food International), hat der First Lady zu einem Küchengarten verholfen, ist erfolgreiche Betreiberin des Restaurants "Chez Panisse" in Berkeley, wo sie auch einen Garten hat, aus dem die Zutaten für das Lokal stammen. Mit viel Liebe und Leidenschaft vertritt sie die These, dass alle Zutaten frisch, regional, biologisch und saisonal sein sollen. Und genau so ist es, wie ich gern koche.

Und nun wäre es eigentlich an der Zeit, meine Punkte zu vergeben. Das gäbe aber genau Null Punkte für die Fotos, denn es gibt keine in dem Buch. Das stellt mein Punktesystem total in Frage, denn das ganze Buch ist mit liebevollen Zeichnungen versehen - Zeichnungen von den Pflanzen, ihren Blüten, den Früchten, niemals vom Essen. Wer also Deko-Ideen sucht oder danach, wie man Essen schön anrichtet, ist an der falschen Adresse. Wer sich aber mit verschiedenen Gemüsesorten auseinandersetzen will, sehen will, wie Bohnen in ausgereiftem Zustand in der Hülle ausschauen, die Unterschiede zwischen den unzähligen Blattsalaten erkennen will, für den ist es genau passend.

Auf drei Seiten beschreibt Alice Waters ihren Küchengarten und wie alles begann, dann geht es schon los mit Rezepten. Gegliedert wird nach Zutaten: Den Beginn machen Kräuter, gefolgt von Salaten, "geheimen Helden" (Lauchgewächse), unterirdischen Schätzen (Wurzeln und Knollen), knackigen Stängeln, Bohnen, typischen Hochsommersorten, Zichorien, Kohlsorten, Obst und Nüssen. Es werden Konservierungsmethoden vorgestellt und schlussendlich wird beschrieben, wie man einen Garten anlegt und wie man auch mit dem kleinsten Fleckchen Erde etwas anfangen kann. Also alles da, was ich brauche zu meiner Glückseligkeit.

Die Rezepte sind gar nicht kompliziert - das Buch heißt ja auch genau so - und wirklich raffiniert. Was mir so gefällt sind die vielen Ideen, die Alice Waters so nebenbei einfließen lässt, sodass aus einem Rezept durchaus gleich drei werden können.

Auch wenn das nun so scheint: Es ist kein vegetarisches oder veganes Kochbuch. Es gibt wenige feine Fleisch- und Fischgerichte in dem Kochbuch. Der Schwerpunkt liegt aber auf jeden Fall auf dem Gemüse, Obst kommt in zweiter Linie, viele andere Sachen kommen auch, aber mit wenigen Rezepten.

Die Aufmachung des Buches ist schlicht - nix mit Hochglanz, nix mit Prunk und Protz, ihren sicher vorhandenen Promi-Bonus spielt Alice Waters in keiner Weise aus, was ich sehr sympathisch finde. Wollte man unbedingt einen Schlechtpunkt finden, würde ich sagen, es fehlen Merkbändchen - aber bei der Masse an Rezepten, die ich mir gekennzeichnet habe, bräuchte ich derer mehr als ein Buchbinder einbauen könnte.

Und damit habe ich nun mein Punkte-System gleich wieder zu Grabe getragen. Ich kann nur sagen, dass dieses Kochbuch in jeden Haushalt einziehen sollte. Es weckt so viel Lust zum Kochen und Gärtnern und auch zum Experimentieren. Hätte ich eigentlich nicht extra schreiben müssen nach diesem Kochmarathon, oder? ;)

Nun meine Frage an alle, die hier mitlesen: Welches der gekochten Gerichte soll ich denn genauer vorstellen?

Titel: The Art of Simple Food
Autorin: Alice Waters
Verlag: Prestel
Umfang: 436 Seiten
ISBN: 978-3-7913-4991-6
Preis: € 34,95 (D), € 36,- (A)


Was es sonst noch zu sagen gibt: Bei mir sind Links keine Affilate-Links, das Buch wurde mir zur Rezension vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Freitag, 24. April 2015

[Restaurant] The Brickmakers



Der Turbohausmann wird auch nicht jünger. Zu seinem Geburtstag habe ich ihn in ein "Männerlokal" ausgeführt - ganz klare Prioritäten bei den brickmakers: Bier, Fleisch. Für die Sportbegeisterten gibt es in einem eigenen Raum mit Übertragungen von wichtigen Sportereignissen.

Ich war ganz ehrlich beeindruckt von der Bierkarte! Zum Glück der Turbohausmann auch. Zu 100 % kenne ich die Bier-Szene in Wien nicht, aber ich gehe fast davon aus, dass man nicht schnell woanders eine dermaßen umfangreiche Bierkarte findet.

Die Speisekarte ist dagegen übersichtlich, aber nicht minder fein. Alle Fleischgerichte werden gesmoked, mit Rotkrautsalat Red Slaw und hausgemachten Saucen serviert. Es gibt natürlich auch vegetarische Gerichte - ich glaube, ohne geht es nicht mehr bei einem guten Lokal. Aber deswegen waren wir nicht hier. ;)





Der Turbohausmann hat beim Brisket zugeschlagen. Ein ordentliches Trumm Fleisch, das 13 Stunden low & slow gesmoket war. Sehr zart, aber trotz der langen Garzeit mit einer schönen Fettschicht - so erkennt man, dass es wirklich "low" gesmoked war, denn anderenfalls wäre das Fett weg gewesen.

Mir hatten so viele Foodblogger in der letzten Zeit den Mund wässrig gemacht und ich habe Pulled Pork bestellt. Bitte! Das war so gut! Schön? No way! Aber da kann man ja ein paar Salatblättchen und Radieschenspäne drauflegen, dann schaut's auch hübsch aus. Nun bin ich also noch immer nicht aus dem Schneider, sondern muss dringender denn je selber Pulled Pork machen.

Die Beilagen: Für den Turbohausmann Baked Beans, für mich Kukuruz Corn on The Cob mit Cayenne-Mayo. Beides war genau so zum Niederknien wie die anderen Sachen. Der Mais mit der scharfen Mayo ist schon für das nächste Grillfest fix im Programm.

Sehr sympathisch: es gibt eine kleine Desserkarte, in der eigenes gekennzeichnet ist, dass man zu den Desserts richtiges Schlagobers ordern kann und "not that other shit", von dem ich mich eh immer schon gefragt habe, wie man das essen kann.

Wir haben uns dann noch an dem Schoko-Pekan-Pie und einer Zimtschnecke versucht, beides ohne Schlagobers, sind aber bei Halbzeit gescheitert, denn die Portionen sind riesig! Und erstaunlicherweise wurden uns die Reste in Alufolie eingepackt - wir bekamen also ein Bschoadpackerl, was ich sehr nett fand. Anscheinend kommt es öfter vor, dass bei den Gästen im Brickmakers die Augen größer sind als der Magen.

Das da ... Na ja ... Ich weiß schon, es ist derzeit Kult, dass man Getränke im Schraubverschlussglas serviert. So wirklich kann ich mich damit nicht anfreunden. Aber der Mehrheit scheint es zu gefallen, also nehme ich es hin, wenn ein Strohhalm dabei ist. Ohne wäre es mir unangenehm, aus so einem Glas zu trinken.

Unterm Strich ist nur zu sagen, dass man unbedingt einmal im Brickmakers gewesen sein sollte, wenn man auf Bier und Fleisch steht. Wir haben auf jeden Fall eine baldige Wiederkehr geplant.

Bis dahin trösten wir uns mit einer Flasche BBQ-Sauce, die man im Lokal erwerben kann und die wirklich toll schmeckt, also unbedingt mit und nach Hause gehen wollte.

Mittwoch, 22. April 2015

Knuspriger Tofu auf vietnamesische Art

Es trat etwas ein, was ich nie für möglich gehalten hätte: Ich mag a) Tofu und b) vegan. Also nicht immer, aber immer öfter. Schuld daran ist Frau Shu-Chen, nach deren Tofu ich mittlerweile süchtig bin. War ich vorher schon froh, dass es Asia-Läden gibt, wo der Tofu eh so irgendwie brauchbar ist, weiß ich mittlerweile, welche Unterschiede es geben kann. Das mollige Mundgefühl von Frau Shu-Chens Tofu finde ich unübertroffen.

Dieses Rezept ist mir beim Googeln nach Rezepten mit Tofu über den Weg gelaufen und stammt von Wo der Pfeffer wächst. Was für ein toller Titel für einen Blog! Und das Rezept ist wirklich fein, auch wenn ich es mir anfangs so gar nicht vorstellen konnte. Ein bisschen was habe ich geändert, daher bitte für das Originalrezept dort hingehen, wo der Pfeffer wächst. ;)


Für 2 Personen:
300 g Tofu (fester, kein Seidentofu)
2 Zehen Knoblauch
1 Mokkalöfferl Safranfäden
3 Stängel Zitronengras
2 frische Chilis
1 TL Salz
1/2 TL Zucker
1 EL Sojasauce
1/2 Bund Frühlingszwiebeln
1 Hand voll geröstete Erdnüsse
Koriander zum Dekorieren
Erdnussöl zum Frittieren (bei mir 0,3 l)

Beilagen:
1 Tasse Reis, mit 2 Tassen Wasser gegart
1 kleiner Chinakohl, in geschmacksneutralem Öl gerührbraten (oder rührgebraten?), mit dunklem Reisessig und Sichuan-Würzöl abgeschmeckt


Als erstes den Reis zustellen, dann wie bei fast allen Asia-Gerichten alle Zutaten herrichten und vorbereiten. Den Tofu in breite Streifen schneiden und auf Küchenrolle gut abtropfen lassen. Wenn er sehr feucht ist, mit einer Lage Küchenrolle oben drüber ausdrücken, damit es nachher keine heillose Spritzerei beim Frittieren gibt.

Chinakohl entblättern, waschen, in grobe Streifen schneiden, trockenschleudern.

Knoblauch schälen und fein hacken. Safranfäden mit dem Salz und dem Zucker im Mörser pulverisieren. Chili waschen und je nach gewünschter Schärfe mit oder ohne Kernen in feine Streifen schneiden. Frühlingszwiebel in Röllchen schneiden, weiße und grüne Teile in getrennte Schälchen geben. Zitronengras von den äußeren Blättern befreien, die harten Stiele entsorgen, der Länge nach vierteln, den Strunk herausschneiden und den verbleibenden Rest in hauchfeine Ringe schneiden, die dann noch ganz winzig hacken - Zitronengras ist relativ hart, daher muss man es so klein wie möglich machen, damit es kein unangenehmes Gefühl beim Essen gibt. Koriandernblättchen abzupfen, ganz grob zerhacken.

Das Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen. Das Öl muss so heiß sein, dass am Stiel eines eingetauchten Holzkochlöffels Bläschen aufsteigen. Die Tofustreifen einlegen. Während des Frittierens immer wieder an der Pfanne rütteln und/oder die Tofustreifen mit einem Kochlöffel ein wenig bewegen, damit sie nicht festpicken.

Während man mit zwei Händen den Tofu zubereitet, mit den beiden anderen den Chinakohl rührbraten. ;)

Wenn der Tofu hellbraun gebraten ist, nimmt man ihn aus dem Topf und lässt ihn abtropfen.
1 EL vom Frittieröl nehmen und in einer neuen Pfanne heiß machen, Chilistreifen eine Minute braten, Knoblauchstückchen kurz mitbraten, eine halbe Minute später das Zitronengras und den weißen Teil der Frühlingszwiebel hinzugeben, schließlich die Mischung aus dem Mörser und 1 EL Sojasauce. Alles einmal aufkochen lassen.

Den rührgebratenen Chinakohl abschmecken und auf einer Platte anrichten. Tofustreifen neckisch drauf drapieren, die Zitronengrassauce über dem Tofu verteilen. Den grünen Teil der Frühlingszwiebel und den Koriander drüberstreuen, ganz zum Schluss die Erdnüsse oben drauf geben.
Mit dem Reis servieren.



Fertig in kürzester Zeit!
Im Originalrezept werden die Tofustreifen in der Zitronengrassauce geschwenkt. Das hätte ich mich ehrlich gesagt nicht getraut, weil mein Tofu da zerbrochen wäre. Es ist wirklich sehr wenig Sauce da, die kann man einfach über den Tofu träufeln.
Das Einzige, was bei dem Rezept eventuell ein Problem darstellt, sind die fehlenden Hände, wenn man Chinakohl und Tofu gleichzeitig bearbeiten will. Aber nachdem ich das hingekriegt habe, schaffen das alle anderen Menschen auch. ;)
Der Chinakohl ist sicher durch alle möglichen anderen Gemüse ersetzbar. Im Originalrezept war kein Gemüse dazu vorgesehen, aber ich fand Chinakohl sehr passend.

Der Test: auch mit in dicke Scheiben gehobeltem, rührgebratenem Spargel sehr gut.


Probieren sollte man dieses Rezept auf jeden Fall, denn es schmeckt köstlich! Der Weg zum Stufe 5-Veganer dauert aber noch ein bissi  ...



Montag, 20. April 2015

Balkonien im April

Vor ein paar Tagen hat mir Sandra mit ihren Balkongartenfotos große Lust gemacht, auch wieder einmal von meinem Balkonien Fotos zu zeigen. Essenstechnisch tut sich um diese Jahreszeit noch nie so viel, dafür tanzen viele Blüten im Sonnenschein. Es ist unglaublich, wie viel sich von Tag zu Tag ändert - vor allem, wenn die Sonne scheint. Da kann man richtig zuschauen, wie schnell alles wächst.

Zuerst zwei Fotos, wie derzeit der Zugang zu unserer Wohnung ausschaut:
Furchtbar ist die Vorstellung, dass hier nichts blüht! Beton pur wäre das.

Die Detailaufnahme zeigt, dass da einmal jemand Unkraut zupfen sollte ...



Und das ist nun alles Balkonien:
Drei neue Thymiansorten durften einziehen.

Unser dicker Vogel bewacht nach wie vor Balkonien

Voriges Jahr am Raritätenmarkt im Belvedere erstanden, dieses Jahr zeigt diese Narzisse ihre ganze Pracht.
Seit Herbst blühen die kleinen Stiefmütterchen durchgehend und bilden gerade einen ganz dicken Teppich.
Auch vom letzten Jahr vom Raritätenmarkt im Belvedere: Wildtulpen und gelbe Himbeeren

Diese Wildtulpen habe ich schon Jahre und sie kommen immer wieder und vermehren sich brav.

Das rosarote Herzerl blüht schon, das weiße lässt sich noch Zeit. Das Spalier schreit nach einem Anstrich!

Da sag einer, ich habe kein Deko-Gen! Wie fast alle Deko-Elemente war aber auch der Igel ein Geschenk.

Die Stachelbeere treibt aus, die ersten Erdbeeren blühen schon und in dem ganzen Chaos ist eine Tulpe aufgegangen.

Der Salat wird schon beerntet: Immer außen die größeren Blätter abzupfen, von innen kommen laufend neue.

Blumen hinter Gittern - das Grünzeug hat es nicht leicht in der Stadt

Bitte die duften! Wenn die Balkontüren offen sind, dann ist mein ganzes Arbeitszimmer voll mit dem Duft.

Und noch ein paar Tulpen.
Und jetzt ist vielleicht auch klar, warum ich derzeit nicht so emsig blogge: Am glücklichsten bin ich, wenn ich bis zu den Ellenbogen in der Erde herumkrabbeln kann. ;)

Freitag, 17. April 2015

Polnischer Käsekuchen

Bei meiner Buchbesprechung von Kandierte Orangen fragte Christine nach dem Rezept für Polnischen Käsekuchen, von dem ich nur ein Foto eingestellt hatte. Und wie gewünscht kommt dieses Rezept nun.



Teig:
150 g Mehl
100 g Butter
50 g Zucker
1 Eigelb
1 EL Sauerrahm (Original: Saure Sahne)

Fülle:
500 g Topfen (Original: Schichtkäse, aber den kenne ich nicht)
5 Eier, getrennt
200 g extrafeiner Zucker
140 g weiche Butter
50 g Kartoffelmehl
1 TL Orangenextrakt (da habe ich 2 TL Orangenblütenwasser genommen)
200 g Sultaninen (ich hatte nur Rosinen)
6 Stücke kandierte Orangenschale, gehackt

Puderzucker zum Bestäuben





 
Alle Zutaten für den Teig rasch verkneten - das geht mit der Hand gut, da brauch man nicht extra den Mixer herausholen. In Frischhaltefolie wicklen und 1 St. im Kühlschrank ruhen lassen.
Backrohr auf 180 Grad vorheizen.
Eine Springform mit 20 cm Durchmesser (Achtung! Bei mir 24 cm Durchmesser und wie man auf dem Foto sieht, wäre mir der Topfen davongeronnen, wenn der Backpapier den nicht ein wenig in Grenzen gehalten hätte. Es geht schon mit einer 24 cm-Form, aber ich würde eher Richtung 26 cm tendieren.) einfetten. Ich habe die Form mit Backpapier ausgekleidet. Am Rand bleibt das Backpapier nur picken, wenn man die Form vorher einfettet, im Boden kann man das Papier gut in die Springform einzwicken.
Boden und Rand mit dem ausgerollten Mürbteig auskleiden. Laut Rezept sollte man noch Teig für die Verzierung des Kuchens aufheben, aber da ich eine größere Form genommen habe, blieb mir dafür leider nichts übrig.
Den Schichtkäse durch ein feines Sieb streichen - nachdem ich Topfen genommen habe, der nicht bröselig, sondern schön cremig war, habe ich das ausfallen lassen. 
Eigelbe, Butter und Zucker gut aufschlagen, Schichtkäse bzw. Topfen, Kartoffelmehl und Orangenaroma dazugeben.
Eiweiße steif schlagen und unterheben. Sultaninen (Rosinen) und gehackte Orangenschale behutsam einmengen. Füllung auf den Teig geben und glatt streichen.
Sollte noch Teig übrig sein, wäre jetzt der Zeitpunkt, ein Teiggitter auf die Fülle zu platzieren. Dieses Gitter mit einem verquirlten Eigelb bestreichen. Ich habe den Kuchen einfach so ins Rohr geschoben. 50 min. backen.



Laut Rezept sollte der Kuchen auskühlen und über Nacht im Kühlschrank kalt gestellt werden. Bitte bloß nicht! Wir konnten es wieder einmal nicht erwarten und haben den lauwarmen Kuchen angeschnitten. Der schmeckt so genial, wenn er noch lauwarm ist. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Erfreulicherweise hält er sich aber wirklich 2 Tage im Kühlrschrank, die Fülle wird halt dann fester, ist aber durchaus noch saftig.
Das ist einer der besten Topfenkuchen, die ich kenne! Wenn man so narrisch auf Zitrusaromen ist, wie ich das bin, dann sollte man den unbedingt nachmachen. Also falls noch jemand von Weihnachten kandierte Orangenschalen hat, dann ist das die perfekte Resteverwertung. Ansonsten gibt es hier meine Anleitung zum Kandieren von Orangenschalen.
Rosinen muss man halt mögen, aber das tun wir eh, also war das für uns ein perfekter Kuchen!

Dienstag, 14. April 2015

[Prost] Most


Stiegenaufgang im Justizpalast
Nun hab ich tatsächlich einen Tritt in den Allerwertesten bekommen von einer Leserin, der lieben Annemarie! Nein, nicht wirklich, sie hat nur leicht geschubst, dass sie bei mir nur Mahlzeit, aber kein Prost finden kann. Und sie hat damit recht. Das liegt an meinen Trinkgewohnheiten, die denkbar langweilig sind: In erster Linie Wasser aus der Leitung, sehr gern noch Tee, dann schon mit Abstand Soda-Zitron, alle heiligen Zeiten einen Kaffee. Ende. Ein paar Getränke habe ich gepostet, in der Praxis dienen die Liköre und Sirupe aber zum Würzen und nur ganz selten zum Trinken. Jetzt habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt, den Schreibstift die Tastatur dem Turbohausmann übergeben, denn wir hatten eine sehr erfreuliche Begegnung mit Most und er wird ab jetzt die Trinker-Abteilung auf dem Blog in sehr loser Reihenfolge bestücken.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Naturhistorisches Museum
Die Fotos hier zeigen eine wunderschöne Location in Wien: Im Dachgeschoß des Justizpalastes befindet sich das Justizcafé, von dem aus man eine unglaubliche Aussicht über die Wiener Innenstadt hat. Und eben dort waren die Turbohausfrau und ich, um bei einer Mostverkostung teilzunehmen. Auf gar keinen Fall ersparen können wir euch die Fotos. Wenn man die Gelegenheit hat, in das Justizcafé zu gehen, sollte man die auf jeden Fall nutzen - außer man geht bei einer Führung mit, die einen auch auf das Dach des Naturhistorischen Museums führt, da sieht man genau so schön über die Innenstadt, ist ja auch gleich ein Nachbargebäude.





Wenn man genau schaut, sieht man das Riesenrad
Aber irgendwie schweife ich ab. Über Most wollte ich schreiben! Für mich war das bisher immer ein recht saures Getränk, von dem man bestenfalls im Sommer mal ein Glas trinken kann. Ich war bei der Verkostung erstaunt, wie viele Nuancen bei Most möglich sind. Ist ja auch kein Wunder, denn das Ausgangsmaterial ist sehr vielfältig: Äpfel und Birnen, gemischt oder sortenrein, moussierend oder still.

Für mich sehr erfreulich war die Erkenntnis, dass die neue Mostkultur mit sich bringt, dass einerseits ein altes, regionales Produkt wiederbelebt wird, andererseits auch Streuobstwiesen wieder eine Bedeutung bekommen, da die das beste Obst für den Most liefern.



Die niederösterreichischen Mostobstsorten
Auf dem Bild links zu sehen sind die Mostobstsorten, die im niederösterreichischen Mostviertel verarbeitet werden. Es gibt aber in vielen anderen Gegenden Österreichs auch Mosterzeugung, daher ist das nur ein kleiner Ausschnitt der verwendeten Sorten. Insgesamt werden in acht Regionen Obstweine erzeugt und seit letzten Jahr werden die Obstweine auch mit einer Prüfnummer am Etikett versehen - es kann also nicht mehr jeder Heckenklescher als Most verkauft werden, was selbigem sicher gut tut.







Acht verschiedene Sorten standen zur Verkostung bereit
Das ist eine kleine Auswahl der Mostsorten, die es an dem Abend zur Verkostung gab. Nun haben wir gelernt: Most ist nicht trüb, sondern immer klar und durchsichtig. Die Farbe ist von ganz zartem Hellgelb bis zum dunklen Goldgelb möglich. Der Duft ist sauber-fruchtig, niemals muffig. Ausgebaut werden die Obstweine von spritzig bis mild und von extratrocken bis süß. Dazu muss ich sagen, dass das, was bei Most als "süß" bezeichnet wird, für mich durchaus noch recht säuerlich wirkte. Auch lieblich fand ich den Most nicht. Er ist ein wirklich sehr vielfältiges Getränk, das im Sommer sicher recht erfrischend ist.






Mostschaumsuppe
Auch angenehm habe ich gefunden, dass Most oft keinen hohen Alkohlgehalt hat. Bei den verkosteten Sorten fing es bei 4,5 % Vol. an und reichte dann bis 7,6 % Vol. - das obere Ende ist dann in etwa das, was man bei Wein auch findet.

Zum Glück wurden wir dann noch kulinarisch verwöhnt. Auf dem Foto sieht man eine Mostschaumsuppe, die den ersten von neun Gängen bildete - wir haben aber nicht bis zum Ende durchgehalten, denn das hätte uns doch überfordert.





Most als Dessertwein
Der krönende Abschluss: Es gibt Most auch als Dessertwein. Und das ist tatsächlich der einzige Most, den ich wirklich als süß bezeichnen würde. Und weil er gar so gut war, mach ich auch Werbung dafür: Best of Bio-Wein 2014

Und meine zweite Most-Empfehlung ist diese da: Apfel-Cider vom Filipp.  Wem der Name bekannt vorkommt: Über den Filipp hat die Turbohausfrau schon hier geschrieben, denn er beliefert unsere FoodCoop. Seine Apfelsäfte sind mittlerweile im Gault Millau gelistet, der Mann versteht also sein Handwerk.

Nein, weder Turbohausfrau noch Turbohausmann bekommen etwas bezahlt dafür, dass das hier geschrieben wurde. Diese ganzen Strapazen haben wir nur für die Leserin Annemarie auf uns genommen ... ;)


Falls jemand noch mehr Fotos sehen will, die sind auf der Prostmahlzeit-Facebook-Seite zu finden.


Noch ein letzter Blick vom Justizcafé auf das Wiener Rathaus

Freitag, 10. April 2015

Gefüllte Eier

Habt ihr noch gekochte Eier von Ostern übrig? Ich bin fertig mit Aufarbeiten. Eiersalate, Eierspalten in Salaten und gefüllte Eier hatten diese Woche Hochsaison. Nun bin ich froh, dass alle Eier verarbeitet sind und eines meiner Rezepte bringe ich hier vorbei.


Vorspeise für 2 Personen:
1 gekochtes Ei
1 TL Salzkapern, abgespült und abgetrocknet
4 Sardellen (wenn möglich weiße)
1 TL Sauerrahm
1 TL Frischkäse
1 TL Mayo
1/2 Schalotte
1 TL Kerbel, gehackt
1/2 TL Dijon-Senf
Salz
weißer Pfeffer
Salat-Bett nach Wahl

Das gekochte Ei schälen und halbieren, das Eigelb herauslösen und mit der Gabel zerdrücken. Die Kapern (bis auf 2  zur Deko), die halbe Schalotte und die Sardellen klein hacken. Kerbel abzupfen, waschen, trockenschütteln, fein schneiden. Alle Zutaten für die Füllung gut verrühren und in die Eihälften füllen. Oben auf jede Eihälfte eine Kaper setzen, die Eier neckisch auf einem Salatbett drapieren. Mit Brot servieren.

Dienstag, 7. April 2015

Soufflierte Schinkenfleckerln

Ostern ist wirklich eine schöne Zeit, die ersten Blüten zeigen sich, die ersten Kräuter kann man sammeln, also nix wie raus und die Natur genießen. Dieses Jahr ist Ostern ja sehr früh gewesen, das Wetter war unleidlich, daher hatte ich umso mehr Freude, als unser Obstbauer, die Familie Fischer, uns ein paar Zweige mit Pfirsichblüten zukommen hat lassen. Die stehen jetzt im Wohnzimmer in voller Blüte und erfreuen mich jeden Tag. Und sie erinnern mich dran, dass wir im Sommer wieder ganz geniale Pfirsiche bekommen werden - vier Sorten gibt es gleich bei meinem Lieblingsobstbauern, und eine Sorte besser als die andere. Mit großen gelben Red Haven über weiße Triogem und Mami Ross bis zu den kleinen Krewegerln (für Nichtwiener: etwas, das schmächtig, klein geraten, nicht arg hübsch ist, nennt man hier so) aus dem Weingarten werden wir dann versorgt werden.

Aber jetzt ist noch keine Rede davon, sondern es gilt, die Reste vom Osteressen aufzubrauchen. Viele werden sicher von Ostern noch Schinkenreste haben. Da bieten sich Schinkennudeln jeder Art an. Ich habe dieses Jahr eine neue Variante der Wiener Schinkenfleckerln ausprobiert, nämlich als Soufflee. Ein Foto von den wunderbaren Pfirsichzweigerln kann ich euch dennoch nicht ersparen.




Für 3 - 4 Personen:
200 g gekochten Schinken
250 g Fleckerln oder andere kurze Nudeln
2 Schalotten
10 - 20 Blätter Bärlauch (je nach Größe)
3 Eier
2 EL Butter
1 El Mehl
1/8 l Milch
2 EL Sauerrahm
2 EL Schlagobers
Salz
Pfeffer weiß
Muskatnuss
1 EL Rapsöl (oder anderes geschmacksneutrales)

Butter für die Form
Backpapier

Backrohr auf 200 Grad vorheizen.
Die Fleckerln in Salzwasser kochen und abkühlen lassen. Schalotten klein hacken, in 1 EL Öl anschwitzen, bis sie weich sind (4-5 min). Schinken in kleine Stücke schneiden, zu den Schalotten geben, vom Feuer ziehen. Bärlauch waschen und in feine Streifen schneiden. Butter in einer Pfanne schmelzen, Mehl dazugeben, kurz durchrösten und langsam mit der Milch aufgießen. Dabei immer sehr gut rühren, damit die Bechamel-Sauce keine Klümpchen macht. Von der Flamme nehmen. Mit Salz, weißem Pfeffer und Muskatnuss würzen. Überkühlen lassen, dann die Eigelbe, das ungeschlagene Obers und den Sauerrahm einrühren. Die Schinken-Schalotten-Mischung und den Bärlauch ebenfalls dazugeben. Am Schluss die Fleckerln untermischen.
Eine feuerfeste Form mit Butter ausstreichen und den Rand mit höher zugeschnittenem Backpapier auslegen - wenn das Soufflee höher aufgeht, verhindert das Backpapier, dass die Masse sich über den Rand nach unten ins Backrohr verabschiedet.
Eiweiße mit einer Prise Salz steif aufschlagen. Den Schnee vorsichtig unter die Mischung der anderen Zutaten heben. In die vorbereitete Form füllen, für 30 min. ins Backrohr schieben. Auf keinen Fall zwischendurch die Türe öffnen, sonst war es das mit dem Hochgehen der Masse!

Während die Schinkenfleckerln im Rohr sind, Blattsalate als Beilage vorbereiten - dieses Essen schreit förmlich nach einer Schüssel Salat.



Was es nach dem Essen zu sagen gibt: Wirkt schön französisch, diese Schinkenfleckerl-Variante. Durch die doch recht schweren Zutaten wird das kein wahnsinnig hohes Soufflee, aber es geht zuverlässig auf. Der Bärlauch beißt nicht ungut - was er durchaus kann -, sondern fügt sich würzig in die anderen Zutaten.